Lukas Podolski meint: Dran bleiben lohnt sich

Vor kurzem saßen wir in gemütlicher Runde zusammen und ich habe von den letzten Büchern erzählt, die ich gelesen habe. Dabei habe ich auch Lukas Podolskis “Dran bleiben” erwähnt. Die Reaktionen waren durchzogen mit dem Vorurteil, Lukas Podolski hätte doch sowieso nichts zu sagen und das Buch wäre wenig gehaltvoll. Dabei könnte es nicht anders sein, denn Lukas Podolski nutzt das Buch nicht primär, um für sich selbst Werbung zu machen und sich in einem tollen Licht darzustellen. Er rückt sozialbenachteiligte Jugendliche in den Fokus und zeigt auf, dass diese gefördert werden sollten, damit sie ihre Talente im Leben zeigen können. Er macht dies selbst in dem er sich über seine eigene Stiftung für die Arche engagiert und auf diesem Weg Jugendliche fördert. Eigentlich ein tolles Vorbild, aber irgendwie kommt es noch nicht bei genügend Menschen an.

Auch ich hatte von Lukas Podolski bisher immer nur das Bild des gutgelaunten Fußbalers im Kopf. Dabei steckt viel mehr hinter dem schelmischen Grinsen des Kölners und sein Buch beleuchtet die etwas andere Seite des Fußballers. Bei Lukas Podolski ist es nach über einem Jahrzehnt Profikarriere dabei äußerst auffällig, wie er nicht seine eigenen Erfolge in den Vordergründ rückt, sondern die Bühne den jüngeren Protagonisten der Arche überlässt. Ihm ist wohl bewusst, dass er seine Karriere vor allem der Förderung durch seine Eltern und seinem Umfeld verdankt, die ihn u.a. zu Jugendzeiten regelmäßig nach Köln zum Training gefahren haben. Ihm ist auch bewusst, dass manche Jugendliche nie Fußballprofi werden können, da sie nicht in dem Maß von ihrem Umfeld gefördert werden. Michael Lewis stößt mit seinem Footballbuch “The Blind Side”, welches später mit Sandra Bullock in der Hauptrolle verfilmt wurde, in eine ähnliche Richtung. Beide Bücher sind auf ihre eigene Art sehr lesenswert.

Natürlich hat Lukas Podolski darüber hinaus auch einiges interessantes zu seinem Leben mit dem runden Leder zu berichten. Wenn er von der WM 2006 im eigenen Land berichtet, erinnere ich mich gerne daran, wie er in München die Tore gegen Schweden geschossen hat. Auch das Eröffnungsspiel gegen Costa Rica wird immer eine eindrucksvolle Erinnerung für mich sein. Die Zeit beim FC Bayern sieht er mittlerweile als einen wichtigen Schritt seiner Karriere. Er hat nach eigener Aussage in München gelernt, sich in ein Mannschaftsgefüge einzuordnen. Wohin das nun bei der WM in Brasilien geführt hat, durften wir alle feiern.

Dabei zeigt sich, dass es in dieser deutschen Nationalmannschaft viele Jungs gab, die wie Lukas Podolski, nach vielen Widrigkeiten jetzt zusammen diesen Titel feiern durften. Die Bayern-Spieler haben nach dem verlorenen Finale dahoam und dem verlorenen EM Finale in 2008, nun neben der Champions League auch mit der Weltmeisterschaft ihre Karrieren gekrönt. Lukas Podolski gönne ich diesen WM Titel von ganzen Herzen. Auch der FA Cup Sieg mit Arsenal im letzten Jahr ist ein weiterer Bestandteil seiner Titelsammlung. Und vielleicht bietet der WM Titel jetzt auch die Möglichkeit, eine überarbeitete Fassung des Buchs auf den Markt zu bringen, um die Förderung sozialbenachteiligter Jugendlicher nochmal in den Fokus zu rücken und die Aufmerksamkeit für die Arbeit der Arche zu steigern. Für alle die das Buche gelesen haben wird klar, dass hinter dem Jungen mit der guten Laune mehr steckt und er auch abseits des Platzes ein ganz Großer ist. Jetzt müssen nur noch mehr Leute verstehen, dass sich das Lesen lohnt.

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