Wie der FC Augsburg in 2014/15 noch besser wird

Die Bundesligasaison 2014/15 hat gerade angefangen und als Augsburger wäre es mir das allerliebste, wenn die neue Saison einfach so weitergehen würde, wie die alte aufgehört hat. Aber es kommt sowieso immer alles anders und auch beim FC Augsburg werden sich in dieser Saison einige Dinge verändern. Dies muss allerdings nicht negativ sein. Es gibt doch ein paar Bereiche in denen ich auf Veränderung hoffe. Ich glaube nicht, dass das sportliche Ergebnis aus der letzten Saison noch getoppt werden kann, aber in einzelnen Teilbereichen kann die Mannschaft von Markus Weinzierl sicher noch besser werden:

1. Konstanz auf der Torwartposition

Seit der Fingerverletzung von Simon Jentzsch gab es keine Konstanz auf der Torhüterposition beim FC Augsburg mehr. Noch in der ersten Bundesligasaison des FC Augsburg absolvierte Simon Jentzsch 28 Partien für unsere Mannschaft und bei Ausfällen sprang Mohammed Amsif insgesamt sechsmal ein. 2012/13 haben dann drei Torhüter Bundesligapartien für unseren FCA gespielt und nach Jentzsch (5 Partien) und Amsif (17) hielt am Ende Alex Manninger (12) den Klassenerhalt fest. Vor der letzten Saison dachte man, dass Manninger die Nr. 1 im Team sein würde. In der letzten Saison haben dann sowohl Manninger (13), Amsif (2) und Hitz (19) Bundesligaeinsätze für den FC Augsburg absolviert, bevor Hitz sich den Stammplatz im Kasten sichern konnte. In dieser Saison scheint Hitz die klare Nr.1 im Tor unserer Mannschaft zu sein und ich hoffe er kann durch das Vertrauen des Trainers ein selbstbewusster Rückhalt für unsere Jungs werden.

2. Mehr Stürmertore

An der Stelle kann man nun darüber diskutieren, wer denn nun Stürmer gespielt hat und Altintops 10 Buden der Vorsaison anbringen. Fakt ist aber, dass der FC Augsburg mit einem System mit einem Stürmer spielt und Altintop dahinter. Die Jungs an vorderster Front haben letzte Saison zusammen 8 Tore geschossen. Zu wenig. Deswegen wurde genau in diesem Bereich nachgelegt und mit Matavz und Djurdjic zwei torgefährliche Jungs für die erste Reihe verpflichtet. Zudem hatten Mölders und Bobadilla im letzten Jahr mit Verletzungen zu kämpfen. Mölders hatte 2012/13 in 24 Einsätzen 10 Tore geschossen und ich habe keinen Zweifel, dass der Junge hier nachlegen würde, ließe man ihn denn nur. Aber weniger als 8 Tore alles in allem sollten hier am Ende der Saison nicht stehen, oder es wird schwierig, denn irgendwie müssen Hahns 12 Treffer kompensiert werden.

3. Mehr Minuten für die eigene Jugend

Im letzten Jahr wurde genau ein Spieler aus der eigenen Jugend für insgesamt unter 10 Minuten eingesetzt. Das war Erik Thommy gegen Nürnberg. Nun nach der Vorbereitung sieht es so aus, als ob Erik Thommy in dieser Saison relevante Einsatzchancen erhalten könnte. Im Pokalspiel gegen Magdeburg wurde er von Anfang an eingesetzt, musste dann wohl allerdings gegen Hoffenheim wegen Knieproblemen passen. Damit sollten Augsburger Jugendspieler in diesem Jahr zu deutlich mehr Einsatzzeit kommen. Ob sich auf Grund der guten Leistungen anderer Jungs bzw. Lücken im Kader z.B. im zentralen Mittelfeld oder in der Innenverteidigung im Saisonverlauf weitere Möglichkeiten für andere Spieler ergeben, wird sich zeigen. Aber in Zukunft wäre uns in Augsburg sehr geholfen, wenn wir Talente nicht immer zukaufen müssten sondern diese selbst entwickeln würden.

Die neuen Kleider des FC Augsburg

Der FC Augsburg hat zur Saison 2014/15 mit Nike einen neuen Ausrüster und entsprechend auch einen kompletten Satz neuer Trikots. OK, es sind nur Trikots, aber ein kurzer Blick auf die neue Spielkleidung unserer Jungs nach dem ersten Pflichtspiel kann ja nicht schaden. Auf geht’s:

Das Design

Geschmack ist immer Ansichtssache, aber die neuen Leibchen sehen jetzt nicht per se schlecht aus. Die Bonner Designerin Astrid Tomkowitz kam sogar zu dem Urteil, dass die Trikots die besten der Bundesliga sind. Na dann kann die Saison doch nur gut laufen, oder? Spaß beseite, entscheidend ist immer noch auf dem Platz und das schicke Stadtwappen im Nacken hat unseren Jungs in Magdeburg anscheinend nicht geholfen.

Der Preis

Transfermarkt.de hat einen Preisvergleich bzgl. der Trikotpreise in der ersten Bundesliga gemacht:

Das Ergebnis ist fast schon ein bisschen erschreckend. Der FC Augsburg landet mittlerweile auf einem geteilten 9. Platz was den Trikotpreis in der ersten Bundesliga angeht und ruft für das einfache Trikot 74,95 EUR auf. Wirklich schlimm stößt mir auf, wie die Entwicklung in den letzten Jahren verlaufen ist. Als kleine Erinnerung: Vor genau sieben Jahren hat der FC Augsurg damals in der zweiten Liga den Ausrüster gewechselt und wurde in den folgenden Jahren von Do You Football versorgt. Der Wechsel weg von Fanliebling Hummel wurde damals auch mit den fanfreundlichen Trikotpreisen begründet, denn damals kostete ein Leiberl dann nach dem Ausrüsterwechsel 39,95 EUR. Somit hat sich der Trikotpreis in Augsburg seitdem fast verdoppelt. Danke liebe Verantwortliche, dass ihr auch an uns Fans immer noch denkt. Ich werde mir diese Saison wegen dieser Entwicklung kein Trikot kaufen. Wer sich von Nike zudem coole Looks versprochen hat, wird (bisher?) enttäuscht. Auch die weiteren Fanartikel laden (noch?) nicht zum shoppen ein. Bisher gibt es nur ein (1) T-Shirt-Design und ein (1) Pulli-Design in mehreren Farben im Onlineshop. Aber mal abwarten was da noch so kommt.

Sehr schade ist aus meiner Sicht auch, dass es keinen Abverkauf der Jako Trikots gab. Vor allem das grüne Trikot hat mir sehr gefallen und ich hätte mir gerne noch ein reduziertes geholt. Kann ja keiner ahnen, dass der FCA hier nicht kurz an seine Fans denkt bzw. die Restbestände los werden will.

Alles in allem somit auch an der Trikotfront eine unbefriedigende Lage nach einem unbefriedigendem sportlichen Saisonstart. Kann ja jetzt nur noch besser werden.

Wer schafft beim FC Augsburg in der Saison 2014/15 den Durchbruch?

Letztes Jahr war ein tolles Jahr für uns Fans des FC Augsburg. Nur knapp verfehlte die Mannschaft am Ende der Saison den Europapokal und spielte so erfolgreich wie nie in der langen Geschichte des Vereins zuvor. Dabei haben sich viele Spieler in den Vordergrund gespielt, die bis dahin nur eingefleischtesten Fußballkennern bekannt waren. André Hahn hatte vor der letzten Saison kein einziges Tor in der Bundesliga geschossen. Am Ende der Saison waren es 12 und er durfte sein erstes Länderspiel absolvieren. Nun stellt sich die Frage, welcher unbekannte Spieler es in diesem Jahr schafft sich in den Vordergrund zu spielen und uns zu begeistern. Ein paar Vorschläge habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst und gesammelt und ich hoffe wir werden wirklich begeistert von einem dieser Spieler oder anderen sprechen können.

Ronny Philp

Nach vier Einsätzen in der Bundesligasaison 2012/13 und acht Einsätzen in der letzten Saison könnte diese Saison der Durchbruch von Ronny Philp anstehen, wenn er seine Verletzungsanfälligkeit überwindet. Ronny Philp wurde vom FC Augsburg aus Regensburg als Rechtsverteidiger verpflichtet.

httpv://www.youtube.com/watch?v=PXug1X8p-AM

Auch wenn Paul Verhaegh mit den Niederlanden an der WM teilgenommen hat und dadurch  erst später ins Training eingestiegen ist, sollte er rechts hinten immer noch gesetzt sein. Aber der Wechsel von André Hahn zu Gladbach lässt vorne rechts eine Lücke entstehen, die Philp eventuell nutzen kann. Bei der Interpretation der offensiven Position sollte ihm seine Erfahrung im Spiel gegen den Ball zu Gute kommen. Er hat zudem die Dynamik um im Offensivspiel Akzente zu setzen. Wenn er nicht durch Verletzungen immer wieder zurückgeworfen worden wäre, hätte er schon längst mehr als 12 BL-Einsätze auf dem Buckel. Sein Potential ist unbestritten, weshalb der FC Augsburg auch den Vertrag mit ihm verlängert hat. Es besteht die Hoffnung, dass er in diesem Jahr mehr davon auf dem Platz zeigen kann, wenn er sich von seiner jetzigen Verletzung erholt hat.

Erik Thommy

Erik Thommy ist in der letzten Saison das erste Mal in der Bundesliga in Erscheinung getreten, als er wenige Minuten gegen Nürnberg ran durfte. Seine großen Auftritte hatter er allerdings bisher immer noch in der U23 des FC Augsburg, die in der Regionalliga Bayern spielt. Dort schoß er in der letzten Saison 18 Tore in 31 Begegnungen sorgte in seinem jungen Alter für Furore. In der Vorbereitung für die neue Saison schließt er direkt daran an:

httpv://www.youtube.com/watch?v=zte9OvObCEg

Auchin der Generalprobe gegen Crystal Palace vor den ersten Pflichtspielen zeigte er, dass er das Potential für mehr Bundesligaminuten hat. Nun herrscht auf den offensiven Außenbahnen beim FC Augsburg eine große Konkurrenzsituation, obwohl mit Andre Hahn der beste Spieler den Verein verlassen hat. Thommy scheint für eine dieser Außenpositionen vorgesehen und muss sich gegen FCA-Größen wie Tobias Werner oder Neuzugang Shawn Parker durchsetzen. Nach der Verletzung von Alexander Esswein könnte sich allerdings nun schon recht schnell die Möglichkeit auf mehr Spielanteile ergeben. Thommy wird vielleicht in dieser Saison noch nicht den endgültigen Durchbruch schaffen, aber hoffentlich von den Verantwortlichen weiter an die Bundesliga herangeführt werden und sein Können aufblitzen lassen. Man sollte den 20jährigen ja auch nicht verheizen.

Dominik Kohr

Den hochtalentierten defensiven Mittelfeldspieler hat der FC Augsburg in der letzten Winterpause von Bayer 04 Leverkusen für 1,5 Jahre ausgeliehen. Er kam schon in der Rückrunde auf acht Einsätze, allerdings nur auf zwei von Beginn an. Der Abgang von Kevin Vogt zum 1. FC Köln hinterlässt nun in Augsburg eine Lücke, die Kohr wahrscheinlich für sich nutzen kann.

httpv://www.youtube.com/watch?v=MNxmvLs-pDA

Ich bin gespannt, wie er sich weiterentwickeln kann und ob er auch körperlich nochmal zugelegt hat, um sich in der ersten Liga durchzusetzen. Die Verletzung von Markus Feulner während der Vorbereitung bedeutet für Kohr weitere Einsatzchancen. Ich hoffe, dass sein Weg zurück nach Leverkusen den FC Augsburg am Ende der Saison sehr schmerzen wird, wenn er seinen Teil zu einem erneuten Klassenerhalt beigetragen hat.

Aber dann freuen wir uns einfach so auf das nächste Jahr Bundesliga. Bis dahin ist allerdings noch ein weiter Weg und ich bin wirklich gespannt, wer uns dieses Jahr überraschen wird.

Daniel Baier: Der Dirigent des Augsburger Erfolgs

Fussball ist ein Mannschaftssport, aber ohne manche Einzelspieler wäre der Erfolg so mancher Teams nicht möglich. Vor dem letzten Spieltag steht der FC Augsburg auf dem achten Tabellenplatz und wird durch den letzten Spieltag auch nicht mehr von diesem Platz abfallen. Vor der Saison wurde der FC Augsburg von Fussballdeutschland als Abstiegskandidat gehandelt. Entsprechend ist diese Saison der größte sportliche Erfolg der Vereinsgeschichte. Ein wichtiger Teil (und ich würde sogar so weit gehen, zu behaupten: der wichtigste) dieser tollen Mannschaft war in diesem Jahr eindeutig Daniel Baier und ich warne vor, denn das was nun folgt ist eine Lobhudelei. Baier wird heute sein 100stes Bundesligaspiel für den FC Augsburg absolvieren. Dabei gilt es zu beachten, dass der FC Augsburg nach dieser Saison nur 102 Bundesliga als Verein im Gesamten vorweisen kann. Baier hat daher in den letzten 3 Jahren nur 2 Spiele verpasst und diese auch nur auf Grund von Gelbsperren. In diesem Jahr fehlt im bisher keine einzige Minute. Und dabei hat er durchgehend überzeugende Leistungen abgeliefert. In der Kicker-Tabelle der Mittelfeldspieler liegt er vor dem letzten Spieltag auf Platz 5 hinter Arjen Robben, Marco Reus, Franck Ribery und Toni Kroos. Jogi Löw hat ihn wahrscheinlich vor allem deswegen nicht für Brasilien berücksichtigt, weil er im Mai 30 Jahre alt wird und der Bundestrainer lieber eine Mannschaft für die Zukunft aufbaut, als jetzt zu gewinnen. Sogar in der bundesweiten Fachpresse hat er einige Fürsprecher gefunden. 11Freunde schrieb im Liveticker zur Nominierung der Nationalmannschaft für Brasilien:

12:29 Uhr

Wir legen uns fest: Wenn Daniel Baier nicht für die WM nominiert wird, haben wir den Glauben an den Fußballgott verloren. #bereitfürbaier

Der Fußballgott hatte wohl kurz Pause. An dieser Stelle, wollen wir kurz innehalten, um zu betrachten, was Baiers Spiel in dieser Saison ausgemacht hat. Er ist der Lenker hinter dem Angriff der Augsburger und spielt entweder alleine oder mit einem Partner auf der sog. Sechser-Position. Im ersten Schritt ist er in der Rückwärtsbewegung unnachgiebig und sehr zweikampfstark (58% gewonnene Zweikämpfe). Mit dem Ball am Fuss ist er unfassbar sicher und überzeugt mit einer Passquote von 79%. Er setzt dann die Offensivspieler ein, ob dies nun Werner oder Hahn auf den Außenbahnen oder Altintop bzw. die Stürmer im Zentrum sind. In dieser Saison beispielhaft war wohl der Angriff zum Tor gegen die Bayern, als er dem unerfahrenen Mitchell Weiser den Ball abnimmt und dann selbst die Vorlage für Mölders in die Schnittstelle der Viererkette spielt. Und wenn er so spielt wie dieses Jahr, dann kann man sehr gut darüber hinwegsehen, dass Baier selbst vor dem Tor durch eigene Abschlüsse ungefährlich ist, denn seine Pässe leiteten viele gefährliche Angriffe ein.

In seinem Spiel kommt er dabei fast ohne Fouls aus. Vor dem letzten Spieltag hatte er gerade 31 Fouls gespielt, was im Schnitt nicht mal ein Foul pro Spiel ist. Zudem droht im seit dem 28. Spieltag die fünfte gelbe Karte, die er allerdings nie gesehen hat. Baier weiß daher sehr genau, mit welchem Körpereinsatz er die einzelnen Situationen anzugehen hat und spielt entsprechend intelligent.

Insgesamt ist er als Persönlichkeit sicher auch ein Grund dafür, dass in Augsburg das Mannschaftsklima so gut ist. Als Leistungsträger geht er vor allem auf dem Platz immer voran, fällt aber abseits des Rasens nie durch laute Worte oder vorlaute Statements auf. Im Interview mit der Augsburger Allgemeinen weißt er darauf hin, dass er selbst nicht den Vergleich mit Spielern scheut, die nicht beim FC Bayern München spielen. Seine Statistiken und sein Einfluß auf das Spiel in Augsburg und die Ergebnisse in dieser Saison bestätigen das eindrucksvoll. Man würde sich wünschen, dass andere Personen mehr für ihn Werbung gemacht hätten. In der Ukraine war er 2012 als Fan in der Kurve und hat mit Bastian Schweinsteiger das Trikot getauscht und es wäre doch wunderbar, wenn Deutschland auch von einem solchen Sympathieträger auf dem Platz vertreten würde. Daniel Baier hätte es sich durch seine Leistungen wohl verdient. Aber für Daniel Baier geht auch so die Welt nicht unter. Das zweite Kind ist im Anmarsch und der Geburtstag steht im Urlaub vor der Tür. Dazu wird er seinen Bruder, der für die Darmstädter Lilien spielt, in der Zweitligarelegation anfeuern. In diesen Tagen hat Daniel Baier der Augsburger Allgemeinen eines seiner seltenen Interviews gegeben und darin angedeutet, dass er sich vorstellen kann, seine Karriere in Augsburg zu beenden. Mich würde das freuen. Und danach lieber Daniel gibst Du bitte in Augsburg an Jugendspieler genau das weiter, was dich diese Saison so stark gemacht hat. Danke für die überragende Saison und auf eine lange gemeinsame Zukunft!

 

Der FC Augsburg und Viagogo – eiskalte Gefühle!

Der FC Augsburg ist wie manch anderer Bundesligist eine Partnerschaft mit Viagogo eingegangen. Es hat etwas gedauert, aber mittlerweile gibt es handfeste Fanproteste gegen die Zusammenarbeit. Und das obwohl der FC Augsburg an jeder Front versucht die Vorteile der Kooperation herauszustellen. Er hat mehrere Interviews und Berichte auf der Homepage veröffentlicht um den Fans die Zusammenarbeit schmackhaft zu machen (u.a. Interview mit Peter Bircks und der Anreiz eines kostenlosen FCA-Knackers für die Registrierung einer Dauerkarte). Dabei soll an dieser Stelle auch herausgestellt, welche Vorteile die Partnerschaft für den FC Augsburg und seine Fans hat:

  • Ungenutzte Spieltagstickets und Dauerkarten können auf dem Zweitmarkt verkauft werden
  • Einnahmen, die u.a. für die Nachwuchsförderung genutzt werden können

Das sind alles ehrenwerte Gründe für eine Zusammenarbeit. Aber die Partnerschaft mit Viagogo kommt leider mit Nachteilen, die gegenüber den Vorteilen überwiegen:

  • Tickets können mit einem Aufschlag von 100% über dem regulären Verkaufspreis verkauft werden
  • Viagogo bekommt ein Ticketkontigent (inkl. Stehplatztickets) zur Verfügung gestellt. Diese Karten sind somit nicht im freien Verkauf verfügbar.
  • Auswärtsfans können Heimtickets kaufen, da keine Kontrolle über Postleitzahlen

Was durch Viagogo also vom Grundsatz her passiert, ist das ein Ticket-Schwarzmarkt legalisiert wird. Und ekligerweise steckt sich der FC Augsburg einen Teil des Geldes auch noch in die eigene Tasche, mit dem Vorwand, dass dadurch der Nachwuchs gefördert wird. Es ist nicht so, dass die Augsburger nicht bereit wären, den Nachwuchs zu fördern und selbst einer Erhöhung der Mitgliedsbeiträge bie ihrem Verein zugestimmt haben. Aber einen Ticket-Schwarzmarkt zu legalisieren geht einfach zu weit. Viele Fans von unterschiedlichen Vereinen haben dies mittlerweile erkannt und der Hamburger SV hat die Zusammenarbeit mit Viagogo deswegen auch schon wieder beendet. Mitglieder von anderen Vereinen protestieren offen dagegen (mehr dazu z.B. hier).

Der FC Augsburg hat in dieser Situation zudem gezeigt, wie man Kritik am Besten nicht umgeht. So hat Robert Götz von der Augsburger Allgemeinen in einem Blogeintrag die Situation thematisiert (siehe hier). Daraufhin hat Peter Bircks einen Brief an die Augsburger Allgemeine geschrieben (hier). Dieser Brief führte sogar dazu, dass die Süddeutsche Zeitung und andere überregionale Medien auf die Situation aufmerksam wurden (z.B. hier). Dies lag nicht mehr am Ursprungsproblem (der Zusammenarbeit zwischen Viagogo und dem FC Augsburg), sondern der Kritik von Peter Bircks an der Berichterstattung von Robert Götz und führte dazu, dass der FC Augsburg sich in einer Stellungnahme zu der Situation nochmals äußern musste, um die eigene Einstellung zu Pressefreiheit klarzustellen (hier). Insgesamt alles sehr unglücklich.

Aber was ist die Lösung des Problems? Aus meiner Sicht gibt es für den Verein keine andere Lösung, als die Zusammenarbeit mit Viagogo proaktiv zu beenden. Dies bedeutet, den Vertrag zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu kündigen und dabei den Vorteil zu haben, die Beendigung des Vertragsverhältnisses mitgestalten zu können. Mittlerweile gibt es eine Online-Petition gegen die Zusammenarbeit und es werden Unterschriften für eine außerordentliche Mitgliederversammlung gesammelt (hier). Ein Erfolg dieser Initiativen wäre für die Vereinsführung äußerst negativ. Mit einem proaktiven Vorgehen würde man der Fanbasis zeigen, dass dem Verein wirklich an ihr gelegen ist und die Fanbasis könnte sich auf den wichtigen Support der Mannschaft konzentrieren.

Wie könnte man trotzdem das Problem des Wiederverkaufs von ungenutzen Dauerkarten und Spieltagstickets lösen? Ein Blick über den Tellerrand zeigt doch eine Möglichkeit: Warum tuen sich die Vereine nicht zusammen und gestalten gemeinsam eine Ticketplattform (wie sie z.B. die NFL schon hat)?  Man könnte dieses Thema an die DFL delegieren und so die Investionen für jeden einzelnen Verein gering halten. Die Beziehungen des FC Augsburg in die DFL-Zentrale nach Frankfurt sollten gut genug sein, um das Thema zu addressieren…

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