Flag Football Herrennationalmannschaft am Ende? Ein Weckruf!

Es ist schon etwas länger her, dass ich mich mit dem Zustand der deutschen Flag Football Nationalmannschaften beschäftigt habe. Gerne beginne ich diesen Beitrag mit einer kleinen Lobhudelei. Was die Trainer der Flag Football Frauennationalmannschaft Chris Kämpfe und Max Groß auf die Beine gestellt haben, ist toll. Sie waren mit ihrer Mannschaft nicht nur bei der WM in Italien, sondern haben sich auch gegen die starke Konkurrenz gut geschlagen. Der sechste Platz ist weltweit ein sehr respektables Ergebnis. Bei den Frauen stehen auch schon die ersten Termine für das nächste Jahr und ich glaube die Entwicklung ist hier noch nicht zu Ende. Flag Football Spielerinnen die Lust haben, Teil der Mannschaft zu werden, sollten unbedingt am Try Out im Frühjahr teilnehmen. Ich glaube man braucht sich hier auch nicht zu verstecken und kann für 2015 das Ziel einer EM-Medaille ausgeben. Die deutschen Flag Football Damen sind im Kommen!

Bei den Männern sieht es da schon ganz anders aus. Hier scheint eine Entwicklung  am Ende zu sein. Es gibt einfach keine Flag Football Herrennationalmannschaft im Moment. Die Weltmeisterschaft fand letztes Jahr in Italien statt. So eine kurze Strecke zu einer WM musste man seit langem nicht zurücklegen. Es war trotzdem kein Team vor Ort und hat teilgenommen. Zuvor war die WM für Israel angekündigt, bevor sie – bedingt durch die politischen Entwicklungen – verlegt wurde. Auch hier ist die Distanz deutlich geringer als nach Kanada oder USA und es war kein Team gemeldet.17 Teams aus der ganzen Welt sind nach Italien gereist, aber die Deutschen haben es nicht über den Brenner geschafft. Ich mag diesen Sport zu sehr, und ich weiß mit wie viel Leidenschaft er von vielen betrieben wird, als dass mir bei dieser Tatsache nicht das Kotzen kommt.

Nun bin ich einfach nur ein interessierter Zeitgenosse (von denen es bezogen auf die Sportart Flag Football zu wenige gibt) und habe mich gefragt, wie das sein kann. Ja, ich habe selbst lange Flag Football gespielt, aber persönliche Gründe und eine Knie-OP haben jetzt erstmal zur Pause geführt. Es gibt mehr als genug Spieler in diesem Land, die nichts lieber tun würden, als für Deutschland zu spielen (und ich war einer davon). Dabei ist mir bewusst, dass die Spieler enorme Kosten selbst zu tragen haben. Es fahren trotzdem jedes Jahr deutsche Teams (und keine Nationalmannschaften) sogar bis nach Israel, um an offenen Tunieren teilzunehmen. Die Walldorf Wanderers waren erst zuletzt in Den Haag. Der Enthusiasmus ist hier bei vielen sehr groß. An den Spielern kann es also nicht liegen.

Da bleibt ja dann nur noch die Organisation der Männernationalmannschaften, die man zur Verantwortung ziehen kann. Diese obliegt in erster Instanz dem AFVD. Der AFVD hat nun (wie sich im letzten Jahrzehnt gezeigt hat) mehrere Möglichkeiten, wie er in Bezug auf die Männernationalmannschaften vorgehen kann. Mir geht es nun gar nicht um die sportliche Perspektive der unterschiedlichen Lösungen, sondern alleinig darum, dass wir wieder ein Team entsenden, welches am Turnier teilnimmt. Der AFVD kann als erste Möglichkeit einfach den deutschen Meister zu den Weltmeisterschaften entsenden (wie er es mit den Kelkheim Lizzards über viele Jahre gemacht hat). Der deutsche Meister in diesem Jahr waren vor der WM die Walldorf Wanderers. Ich glaube die Jungs hätten nichts lieber gemacht, als als Team Deutschland an der WM teilzunehmen. Eine zuverlässige Teilnahme hat so über Jahre funktioniert und durch die gefestigen Strukturen bei den Top Teams in Deutschland, würde diese Möglichkeit auch über Jahre dazu führen, dass ein deutsches Herrennationalteam international an Turnieren teilnimmt.

Nun hat sich der AFVD vor einiger Zeit entschlossen, die Männernationalmannschaft als Auswahlmannschaft zu organiseren und eine sportliche Leitung eingesetzt. In den letzten Jahren waren die sportlichen Ergebnisse nicht überragend, aber im Nachgang kann man ja schon froh sein, dass überhaupt eine Mannschaft an den Turnieren teilgenommen hat. Ich weiß nicht, wer im Moment die sportliche Leitung der Herrennationalmannschaft inne hat, aber anscheinend hat hier einiges im letzten Jahr nicht funktioniert. Die letzte Meldung bzgl. der Herrennationalmannschaft auf der Seite www.flagfootball.de des AFVD ist noch aus Schweden von der Europameisterschaft 2013. Es ist für mich nicht ersichtlich, ob es momentan Coaches gibt, ob es einen Teammanager gibt und entsprechend haben in 2014 auch keine Try Outs oder Trainingslager für die Herrennationalmannschaft stattgefunden.   Personen, die im letzten Jahr die Verantwortung getragen haben, müssen in die Pflicht genommen bzw. von ihren Aufgaben entbunden werden, damit eine Wende eingeleitet werden kann. Es gibt nicht nur viele Spieler, die die Sportart Flag Football mit großem Engagement betreiben, sondern in den einzelnen Mannschaften Personen, die geeignet und wahrscheinlich auch bereit wären, Verantwortung in dieser Hinsicht zu übernehmen. Die Situation im Moment ist damit keineswegs alternativ- oder aussichtslos. Wenn man die Herrennationalmannschaft aus Verbandssicht weiter als Auswahlmannschaft organisieren will, dann muss man jetzt die organisatorischen Weichen stellen und die entsprechenden Posten besetzen. Sonst ist 2015 ein weiteres verlorenes Jahr.

Am meisten leid tut mir diese Entwicklung dabei für die Spieler, die von ihrem Verband um die Möglichkeit gebracht werden, international anzutreten. Ich bin gegen viele von ihnen angetreten und mit einigen habe ich zusammengespielt. Ich würde mir wünschen, dass der AFVD eine Lösung findet, die Herren Flag Football Nationalmannschaft organisatorisch so aufzustellen, dass ein Team am nächsten Turnier teilnimmt. Auch die männlichen Flag Football Spieler sind Teil dieses Verbands. Aber solange ich weiter nur von den Damen lese und höre, glaube ich nicht an eine Wende.

Flag Football Nationalmannschaften 2014 revisited

Am 05. Januar 2014 habe ich hier über die Situation der Flag Football Nationalmannschaften in Deutschland geschrieben. Daraufhin habe ich einige Reaktionen erhalten. Grundsätzlich haben mich die Reaktionen in meinen Gedanken besätigt. Über einige Kommentare habe ich mich dabei besonders gefreut bzw. haben mich noch im Nachhinein zum weiteren Nachdenken angeregt. Die Coaches der Frauen Flag Football Nationalmannschaft haben sich unabhängig voneinander bei mir gemeldet, um mir ihren Ansatz zu erklären. Danke dafür! Auf die Erläuterungen will ich nicht näher eingehen, aber wer Fragen zur Arbeit der Frauen Flag Football Nationalmannschaft hat, kann sich bei Chris Kämpfe und Max Groß selbst melden und bekommt dort ausführliche Antworten. Ich habe mich vor Ort beim Try Out in Kelkheim zumindest einen halben Tag lang von ihrer Arbeitsweise überzeugt.

Aus der Reaktion eines guten Freunds von mir ging hervor, dass der Beitrag vom 05. Januar keine Lösungsmöglichkeiten aufzeigt. Im Nachhinein muss ich sagen, dass er damit zumindest teilweise Recht hat. Nachdem mittlerweile über ein Monat vergangen ist, will ich nun die Gelegenheit nutzen drei konstruktive Verbesserungsvorschläge in den Raum zu werfen, die evtl. dazu dienen können die Arbeit in diesem Zusammenhang zu verbessern. Mal schauen, was daraus wird.

Verpflichtung zur Transparenz

Bei den Flag Football Nationalmannschaften handelt es sich um offizielle Verbandsmannschaften. Als Sportler kann ich mir keine größere Ehre vorstellen, als für mein Land anzutreten. Ich glaube aber auch, dass eine solche Aufgabe insgesamt mit Verpflichtungen verbunden ist. An Hand der Kommentare zu meinem Blogbeitrag lässt sich erkennen, dass die Anzahl der Leute, die Interesse am Geschehen betreffend der Nationalmannschaften haben gar nicht so gering ist. Dabei handelt es sich hauptsächlich um Mitglieder von Vereinen, die im AFVD organisiert sind. Dem steht gegenüber, dass der AFVD kaum Öffentlichkeitsarbeit bzgl. der Nationalmannschaften betreibt. Ja, es gibt diese Website, aber dort sind in 2013 gerade einmal 11 Beiträge veröffentlicht worden (und dabei gilt eine Try-Out Ankündigung als ein einzelner Beitrag). Auf der AFVD-Seite www.flagfootball.de sieht das Ganze nicht besser aus. Nachdem die Websites insgesamt zur Verfügung stehen, kommt die Frage auf, warum diese nicht mehr genutzt werden. Viele Fragen ließen sich durch eine offenere Kommunikation beantworten und eine bessere Nutzung der vorhandenen Kommunikationswege könnte zudem dazu führen, dass die Nationalmannschaften einer breiteren Öffentlichkeit bekannt werden. Jeder Coach einer Verbandsmanschaft sollte dazu bereit sein, den Interessierten seine Vorgehensweise und Arbeit zu erklären und evtl. seine Resultate auch zu verteidigen. Aber ich als Fan würde mich ja schon riesig über ein paar Highlightvideos freuen. Hier sollte sich der Verband nachhaltiger engagieren, denn Flag Football bildet mittlerweile in vielen Vereinen einen integralen Bestandteil.

Zeitplanung

Nach Betrachtung des Zeitplans des letzten Jahres wird (für mich) schnell klar, warum bei den Männern die sportlichen Ergebnisse unbefriedigend waren. Erst im April des letzten Jahres wurden die Trainer der Herren-Nationalmannschaft in der Öffentlichkeit in ihrem Amt bestätigt. Für die Herrenmannschaft fand dann am letzten Juni-Wochenende ein Try Out statt. Vor der EM waren dann nur insgesamt drei Trainingslagerwochenenden angesetzt. Nun mag einer schnell googlen und dann sagen, dass die Österreicher oder Dänen eventuell auch nur drei Camps vor dem EM abgehalten haben (ich weiß es nicht und habe mir auch nicht die Mühe gemacht), aber dieser Vergleich würde nicht funktionieren. In anderen Ländern wird in einem bestehenden Liga-System Flag Football auf hohem Niveau gespielt. In Deutschland gab es Nationalspieler, die außerhalb von Try-Out und Trainingslagern vielleicht noch ein weiteres Mal Flag Football in diesem Jahr gespielt hatten. Es ist doch klar, dass diese Spieler deutlich mehr Training benötigen, um auf dem gleichen Niveau wie andere Mannschaften spielen zu können, die evtl. einen funktionierenden Liga-Betrieb nutzen können oder in der bestehenden Formation seit Jahren zusammen spielen. Wie ein hohes Niveau erreicht werden soll, wenn ich meine Saison künstlich auf die Zeit zwischen Juli und September verkürze ist mir schleierhaft.

Bei den Damen ergab sich im letzten Jahr ein deutlich besseres Bild. Hier wurde schon im März mit der Spielersuche begonnen und die Trainingstermine verteilten sich viel besser über das Jahr. Allerdings könnte man auch hier darüber nachdenken das Jahr noch besser zu nutzen. Ich könnte mir vorstellen, dass man Try-Outs schon im Herbst nach den internationalen Turnieren abhält. Auch schon aktive Nationalspieler kann man hier nochmal zum Leistungstest bitten. Im Februar kann dann direkt mit den ersten Trainingslagern durchgestartet werden. In diesem Fall könnte auch die Arbeit der Spieler und Spielerinnen im Winter besser beurteilt werden. Deutschland ist ein großflächiges Land und bei internationalen Turnieren messen wir uns mit Ländern wie Israel, die durch die Größe ihres Landes die Möglichkeit haben, einmal in der Woche zusammen zu trainieren. Hier besteht die absolute Notwendigkeit das Jahr in seiner Gesamtheit auszunutzen, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen.

Spielerauswahl

Ein Knackpunkt, der immer wieder aufkommt, ist die Spieler(innen)-Auswahl. Die Flag Football Nationalmannschaften sind Auswahlmannschaften, was es den Trainern erlaubt, sich die besten Spieler(innen) auszusuchen, die bereit sind für Deutschland zu spielen. Aber an Hand welcher Kriterien wähle ich Spieler nun aus? Als Trainer in diesem Bereich würde ich erwarten, dass die Nationalmannschaft eine gewisse Priorität genießt. Weiterhin würde ich erwarten, dass die Spieler(innen) in gewissem Maße regelmäßig Flag Football spielen. Folgende Kriterien könnte ich mir daher hier vorstellen:

  • Teilnahme an mind. 5 Flag Football Turniertagen in den 12 Monaten vor dem internationalen Turnier
  • Teilnahme an 80% der Trainingslager (wie schon vorher angedeutet, sollte es hiervon im Jahresverlauf mehr geben)

Darüber hinaus könnten sich die Coaches dann in einem zweiten Schritt die Spieler aussuchen, die ihren sportlichen Vorstellungen am ehesten entsprechen.

Ich hoffe mit meinen Anmerkungen evtl. den ein oder anderen Denkanstoß gegeben zu haben und bin gespannt was das Jahr 2014 weiterhin für die Nationalmannschaften bringen wird. Bei den Damen ging es ja schon vielversprechend los. Aber was ist bei den Herren? Wir werden es wohl alle im Laufe des Jahres herausfinden.

Quo Vadis Flagfootball Nationalmannschaften?

Vor vielen Monaten habe ich mir Gedanken gemacht, welche Entwicklungen die Sportart Flag Fooball in Deutschland voranbringen würden (hier). Was hat sich seitdem getan? Nicht viel. Leider. Die angekündigten weiteren regionalen Ligen gab es nie und mittlerweile gibt es auch keine organisierte Liga in Hessen mehr. Somit ist NRW das letzte Bundesland, in dem es einen Ligabetrieb für 5v5 Senior-Flag gibt. Weiterhin gibt es in Deutschland immer noch die DFFL, die im Modus 9v9 ausgetragen wird. Meine drei vorgetragenen Wünsche (Bekenntnis der Verbände, klare organisatorische Struktur, Internetplattform) sind leider nicht in Erfüllung gegangen. 5v5 Flag Football findet in Deutschland immer noch vor allem auf Fun-Turnieren statt. Insgesamt hat sich die Situation für 5v5 Flag Football in Deutschland mittlerweile sogar verschlechtert. Aber die Nationalmannschaften des AFVD nehmen immer noch an internationalen Titelkämpfen teil. Im Folgenden will ich beurteilen, welche Entwicklung die Nationalmannschaften (Herren und Damen) genommen haben.

Europameisterschaft 2013

In 2013 fanden die Europameisterschaften in Pesaro, Italien, statt. Die Herren wurden
Siebte und die Frauen errangen Platz 5.  Am 25.09.2013 kündigte der Team Manager der Nationalmannschaften Sebastian Schumacher auf der (inoffiziellen) Internetseite der Nationalmannschaften einen ausführlichen Bericht und ein Fazit der Coaches an (hier). Seitdem gab es keine weitere Veröffentlichung und insgesamt wird die Seite leider nicht kontinuierlich gepflegt.

Dabei sind die erreichten Platzierungen unter Anbetracht der vorhandenen Möglichkeiten sicher nicht zufriedenstellend und eine Stellungnahme von Seiten der Coaches wäre wünschenswert gewesen. Immerhin handelt es sich bei den Mannschaften, um offizielle Nationalmannschaften des AFVD. Bei den Herren nahmen 10 Teams teil, bei den Frauen sogar nur 6. Deutschland blieb damit bei den Herren nur vor Großbritannien, Irland und der Tschechei. Bei den Frauen konnte nur Italien auf den letzten Platz verwiesen werden. Schon im Vorjahr konnten die Herren mit Platz 10 (von 16)  und die Frauen mit Platz 7 (von 12) bei den Weltmeisterschaften kaum überzeugen. Die Herren waren aber damals das sechsbeste europäische Team und die Frauen mussten sich nur drei europäischen Teams geschlagen geben. Das mäßige Jahr 2012 wurde daher von einem schlechten Jahr 2013 getoppt.

Die Entwicklung

Vor allem die Entwicklung ist hierbei beängstigend. Die Männer traten 2009 das erste Mal als Auswahlteam an. In den Vorjahren wurde immer der jeweilige deutsche Meister entsandt (bis 2009 die Kelkheim Lizzards). Zufällig gab es in 2009 einen neuen deutschen Hallenmeister (Walldorf Wanderers) und eine neue Methode die Nationalmannschaft zusammenzustellen. In 2009 wurden die Männer Vierter bei den Europameisterschaften in Dublin. Sie kamen bis ins Halbfinale und verloren danach das Spiel um Platz 3. Die Frauen wurden auch 2009 schon Fünfte, die Nationalmannschaft befand sich allerdings damals erst im Aufbau und trat zu ihrem ersten internationalen Turnier an. Vier Jahre sind vergangen und die Teams haben sich im internationalen Vergleich verschlechtert. Sebastian Schumacher hatte allerdings nach der Europameisterschaft 2009 in Dublin angekündigt, “dass wir (…) sowohl bei den Herren, als auch bei den Damen einen Entwicklungsvorsprung zu den Spitzenteams (…) verkürzen wollen“. Hat wohl nicht geklappt.

Die Spieler

Als erstes lässt sich die Vermutung anstellen, dass eventuell das Spielermaterial schlecher ist als vor vier Jahren. Dem ist aber definitiv nicht so. Alleine in der Männer-Offense gegen Dänemark waren bei der EM in diesem Jahr zeitweise nur GFL-erfahrene Footballspieler auf dem Feld. Soviel Talent und Athletik hat wohl selten in einer Flagfootballnationalmannschaft zusammen gespielt. Aber diese Spieler sind keine Flag-Spieler sondern vor allem in “normalen” American Football Mannschaften dieses Landes aktiv und spielen 5v5 Flag Football sehr unregelmäßig. Sowohl bei der Herren- als auch bei der Damennationalmannschaft waren ca. die Hälfte der SpielerInnen keine reinen Flag Football SpielerInnen sondern Aktive im Tackle-Bereich. 2009 war der Anteil noch nicht so hoch. Aktive American Football Spieler müssen sich natürlich auf Flag Football umstellen. Dänische und österreichische Spieler, die Woche um Woche in ihren nationalen Ligen auf hohem Niveau Flag Football spielen, sind an die Umstände des Spiels gewöhnt und haben hier einen Vorteil. Die Ergebnisse der letzten Turniere sprechen hier eine eindeutige Sprache.

Die Coaches

Die Situation bei den Coaches ist bei den Männern und bei den Frauen sehr unterschiedlich. Bei den Männern gibt es jahrelange Konstanz auf diesen Positionen. Bei den Frauen gab es vor 2013 einen Wechsel des kompletten Coaching Teams. Trotzdem gab es im Männer Team (wie auch bei den Frauen) in 2013 viele Rookies. In den letzten Jahren gab es ingesamt eine hohe Spielerfluktuation vor allem im Herrenteam. Dabei stellt sich die Frage, welche Philosophie die Coaches verfolgen und warum nach vier Jahren Auswahlmannschaft nicht eine größere Konstanz auf Spielerebene erreicht wurde.

Die Coaches des Männer Teams entscheiden sich regelmäßig American Football Spieler zu nominieren, die bei Trainingslagerterminen durch Spieltermine ihrer Vereinsteams nur eingeschränkt Zeit haben und nicht mit Bestimmtheit für Turniere zusagen können, da sie eventuell an Playoffs mit ihren Liga-Teams teilnehmen könnten. Die Flagfootballnationalmannschaft ist in diesen Fällen für manche Spieler nur Option B. Es ist für mich nicht nachzuvollziehen, warum akzeptiert wird, dass eine offizielle Verbandsnationalmannschaft nur Option B darstellt. Weiterhin wird durch diese Vorgehensweise verhindert, dass die Trainingslagertermine optimal genutzt werden können. Es stellt sich die Frage, ob mit dieser Vorgehensweise Top-Resultate erzielt werden können, da diese Teams einen Nachteil gegenüber Teams auszugleichen haben, bei denen eine bessere Anwesenheitsquote in Trainingslagern vorliegt. Eventuell sollte hier die Spielerauswahl überdacht werden?

Die Coaches des Frauenteams hatten 2013 mit vielen Verletzungen zu kämpfen und versuchten eine neue Philosophie durchzusetzen. Ich bin gespannt, wie sie in Zukunft die Doppelbelastung ihrer Spielerinnen zwischen Flag Football und Tackle Football angehen werden. Ich hoffe Sie schaffen es, um den bestehenden Spielerkern herum ein funktionierendes Team aufzubauen, welches auch mal bei einem internationalen Turnier zeigt, was in ihm steckt. Für ein abschließendes Urteil ist es an dieser Stelle bei den Frauen zu früh.

Fazit

Die Flag Football Nationalmannschaften haben sich in den letzten Jahren an den allgemeinen Trend von 5v5 Flag Football in Deutschland angeschlossen und sind nicht besser sondern im internationalen Vergleich sogar schlechter geworden. Am Spielermaterial liegt es meiner Meinung nach nicht. Allerdings sollten sich die Verantwortlichen  die Frage stellen müssen, warum es in den letzten Jahren trotz des überragenden Talents mit den Resultaten nicht geklappt hat. Die Nationalmannschaften haben dabei nicht nur ein mäßiges Jahr hinter sich. Bei den Männern gibt es einen etwas längeren Abwärtstrend unter dem bestehenden Coaching Team, Änderungen in diesem Bereich scheinen aber nicht anzustehen. Ich werde auch 2014 während der WM in Jerusalem wieder für die Nationalmannschaften die Daumen drücken, und hoffe auf verbesserte Ergebnisse. Alle SpielerInnen hätten es verdient!

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