Albumreview: Kat Dahlia – My Garden

Kat Dahlia ist eine 24jährige Sängerin aus Miami, Florida, die im Januar ihr Debütalbum veröffentlicht hat. Nachdem sie als Kind kubanischer Eltern bis zu ihrem 18ten Lebensjahr in Miami lebte, zog sie danach nach New York und wurde dort entdeckt. Mit “Gangsta” hatte sie im letzten Jahr ihre erste Single veröffentlicht und konnte der Welt zeigen, was sie kann. “Gangsta” hatte mich gehörig geflasht und so war ich nun wirklich auf ihr Debütalbum My Garden gespannt. Also hab ich mir die CD besorgt und gespannt in den Player gelegt.

Im Titeltrack des Albums “My Garden” geht es verhalten los, aber im Refrain zeigt Kat Dahlia, dass sie schnell rappen kann. Ihre Stimmfarbe kommt schön zur Geltung, bevor der zweite Track dann der bekannte Hit ist. “Gangsta” legt die Meßlatte für den Rest des Albums sehr hoch, den der Titel ist einfach gut. Sie beschreibt ihr früheres Leben in Miami und hat mich dabei sehr mit ihrer mutigen Einstellung beeindruckt. Sie respektiert harte Arbeit und lässt sich nicht von Aufschneidern täuschen.

“Crazy” ist danach deutlich fröhlicher und poppiger. Der dritte Song des Albums und bisher wirkt das Ganze sehr abwechslungsreich und nicht eintönig. An dieser Stelle bin ich gespannt, welche Richtung das Album jetzt einschlagen wird. Mir wird es gerade etwas zu poppig und ich hoffe das es zurück geht in Richtung Hip Hop.

Der Beginn von “Saturday Sunday” bleibt dann leider austauschbarer Pop. Allerdings wird es im Verlaufe des Songs zumindest in den Strophen besser, auch wenn mir der Beat des Songs nicht gefällt. Mir ist es zu viel Elektronik und Pop. “I think I’m in love” ist dann eine Balade der alten Schule. Es trieft vor großen Gefühlen und ich befürchte, dass die erste Single eine äußerst gute Täuschung war, um mich für ein nicht einmal durchschnittliches Hip Hop Album zu begeistern. Ich habe ja nichts gegen Balladen, aber es klingt altbekannt und so gar nicht fresh. Ich hoffe, dass unter den nächsten sechs Songs mehr als ein guter dabei ist, damit die Quote auf dem zweiten Teil des Albums besser wird. Bisher bis auf “Gangsta” doch alles recht enttäuschend.

Mit “Tumbad” geht’s dann auf spanisch weiter, aber dann kann ich zumindest nicht mehr behaupten, dass der Text für mich keinen Sinn  ergibt. Der Track ist zudem langsam und diffus instrumentiert. Kat Dahlia zählt Dancehall und Reggae Künstler zu ihren Einflussfaktoren und man hört es. Aber wieder hat sich viel diffuse Elektronik verirrt. Es wird nicht besser. “Mirror” ist dann ein weiterer Track, in dem man sich fragt, was aus der Rapperin Kat Dahlia geworden ist. Textlich gefällt mir der Blick in den Spiegel zwar, aber die Instrumentierung ist mir deutlich zu protzig und großspurig. Weniger wäre hier mehr gewesen und der Sound ist leider nur beliebig. Das Ganze würde im Radio nicht auffallen. “Lava” ist dann der nächste Song dieser Machart. Die Hintergrundgesänge machen mich verrückt. Ich befürchte langsam, das Album wird mich nicht mehr überzeugen. Aber ich gebe den letzten drei Songst zumindest noch eine Chance.

“Walk on water” hat einen meditativen Beginn. Das Stück ist etwas ruhiger als die Popsongs vorher, kann mich allerdings auf Grund fehlender Melodielinien nicht überzeugen. Es verschreckt aber auch nicht mit überbordender Instrumentierung. Ein kleiner Schritt nach vorne. “Clocks” geht dann zumindest energiegeladen los. Der Refrain ist dann ein kleiner Rückschritt, aber zumindest bleibt der Song mit seiner Power etwas länger im Gedächtnis als der Rest. “Just another dude” ist dann ein versöhnlicher Ausklang eines enttäuschenden Albums. Endlich mal einfachere Instrumentierung und schon kommt Kat Dahlias Stimme zur Geltung und sie kann zum Klang der Gitarre emotional eine letzte Geschichte erzählen. Ach wäre doch das ganze Album so authentisch gewesen. So bleibt nur “Gangsta” im Gedächtnis und der Rest wird sofort wieder mit dem Album im Schrank verschwinden. Sehr schade!

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